Ein Tag in Lindos
Nach Lindos fährt man am besten mit dem Linienbus.
Parkplätze sind dort ohnehin knapp – und billiger als ein
Mietwagen, der ohnehin den ganzen Tag parkt, ist das
Busticket auch. Und einen Tag sollte man schon bleiben – am
besten noch den Abend dazu. Lindos lockt nämlich mit einem
guten Potpourri aus Sehenswürdigkeiten und Shopping,
Stränden und schönen (nicht ganz billigen) Restaurants, von
deren Dachterrassen abends der Blick auf die angestrahlte
Akropolis und das Mittelmeer fällt.

Foto: Platia in Lindos
Endstation der Linienbusse (und des Shuttle-Busses von den
Parkplätzen aus) ist da, wo einer der am härtesten
arbeitenden Griechen steht: der Verkehrspolizist des
Bilderbuchdorfes. Dummerweise liegt die Platia, an der Busse
und Taxis halten, nämlich in einer engen Steilkurve mit
Steilkurve. In der würden sich Ausflugsbusse und Mietwagen
hoffnungslos verkeilen, wäre da nicht der uniformierte
>Streetworker< mit der Trillerpfeife.

Foto: Pallas Bay inLlindos
Hier an der Platia lohnt zunächst ein Blick hinunter auf die
Pallas Bay. Ihr inneres säumen zwei feinsandige Strände, der
längere Main Beach und der kürzere Pallas Beach, an dessen
Mole die Ausflugsschiffe aus Rhodos und Faliraki festmachen.
Umschlossen wird die Bucht von einer weit ins Meer
vorspringenden Landzunge, an deren Spitze der nur zu Fuß zu
erreichende, flache Rundbau des antiken "Kleoboulos-Grabes"
steht.

Von der Platia führt die Basargasse ins Dorfzentrum hinein.
Gleich rechts parken die Esel und Maultiere, auf denen man
zur Akropolis hinauf reiten kann. Kurz darauf steht links
der Gasse die Marienkirche von Lindos aus dem 14. Jh., eines
der am schönsten ausgemalten Gotteshäuser der Insel. An der
Marienkirche vorbei führt die Akropoleos-Gasse auf den Fels
hinauf, der die Johanniterburg und die antike Akropolis mit
dem Tempel der Athena Lindia trägt. Von dort oben aus blickt
man auch auf die Agios Pavlos Bay hinunter, den dritten
Badestrand des Dorfes.
Hält man sich auf dem Rückweg von der Akropolis ins Dorf an
der ersten Weggabelung links, kommt man an vielen schönen
alten Kapitänshäusern mit reichem Reliefschmuck vorbei auf
die zweite Hauptgasse von Lindos, die Odos Apostolos Pavlos
mit ihren guten Cafés und Restaurants in historischen
Gemäuern. Sie endet an der Marienkirche.
Für Nimmermüde gibt es noch zwei weitere, wenn auch weniger
spektakuläre Besichtigungsziele. Am Rande des großen
Parkplatzes unterhalb des Akropolis-Felsen findet man nicht
nur das wohl beste italienische Restaurant der Insel,
sondern auch die Sitzreihen eines in den Fels hinein
geschnittenen antiken Theaters, das einst 1800 Besuchern
Platz bot. Und links unterhalb des Eselspfades zur Akropolis
liegt die unscheinbare Christos-Kirche aus dem 8. Jh. v.Chr.,
die leide meist verschlossen ist. Sie birgt noch einige
Wandmalereien aus der Zeit des Bilderstreits im 8./9. Jh.,
als figürliche Darstellungen verpönt waren.
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